17.4.2015
Kommentar:

Scheinheilige Windparkartikel untergraben die Glaubwürdigkeit von Presse und Politik

Den Medien mangelt es zunehmend an kritischer Distanz zur sogenannten Energiewende und sie verursacht damit, in vorauseilendem Gehorsam für die einseitigen Interessen von Investoren und deren parteipolitischen Steigbügelhaltern, die Protestparole „Lügenpresse“ 

Kürzlich wurde der „Windpark“ bei Mengerskirchen eingeweiht und schon feierte politische Prominenz, Investoren und Subventionsnutznießer ihr vermeintlich „Gutes Werk“ mit zwiespältigen Argumenten und unredlichen Worthülsen. Ein treffliches Beispiel, wie sich die heimische Presse zu billigen Reklame-Dienstleistern von Finanz- und Energiespekulanten und Partei-Propaganda der zugehörigen politischen Entourage instrumentalisieren lässt.

Journalisten sollten eigentlich die Deutsche Sprache als ureigene Kulturtechnik und tägliches Berufs-Instrumentarium sorgfältig ausüben und pfleglich benutzen. Es bedarf schon gewaltiger Sprachakrobatik, eine Industrieanlage, die Natur- und Landschaft dermaßen beeinträchtigen wie z.B. 200 m hohe Windrotoren, zu einem „Park“ umzudeuten. Solche kosmetischen Retortenbegriffe aus der Werbung sind verlogene Reklame-Worthülsen aus dem Giftschrank von Scharlatanen der Politpropaganda und Volksverdummung.  Wird eine Industrieanlage etwa umweltverträglicher, harmloser und sympathischer, fügt sie sich harmonischer in die Landschaft ein, weil man sie  „Wind-(Industrie)-Park“ nennt?

 

Solch irreführende Wortwahl und täuschende Propagandavokabeln dienen der Manipulation, Verschleierung und Verbreitung von Halbwahrheiten. Und wer vorsätzlich die halbe Wahrheit verkündet, der lügt. So macht sich die Presse mit derart unkritischer Weitergabe von irreführenden Werbeparolen selbst zur Lügenpresse. 

Wenn darüber hinaus ein Journalist grob fahrlässig Fakten verschleiert, indem er die plumpen Werbesprüche der Investoren ungeprüft weitergibt, dass die neue Anlage angeblich 6.500 Haushalte mit Strom versorgen könne, muss er sich den Vorwurf gefallen lassen, ihm fehle es an der notwendigen kritische Distanz zum geschilderten Ereignis. So können Reporter in die Nähe beliebiger Hofberichterstatter rücken und den Anschein erwecken, sie betreiben im Auftrag der Wirtschaft und  Politik Bürgertäuschung. Einseitige Jubelberichte und plumpe Abschriften von Pressetexten aus Wirtschaft und Politik haben nur wenig mit freiem unabhängigen Journalismus zu tun. Und der kleine Schritt zwischen unabhängiger Presse und gezielter Meinungsmache der Massenmedien wird für die Öffentlichkeit immer schwerer erkennbar. Kein Wunder, wenn die Rufe „Lügenpresse“ an die Überbringer irreführender Botschaften immer lauter und häufiger ertönen.

 

Wissenschaftlich seriös und Fakt ist: Ein Windrad kann keinen einzigen Haushalt ständig mit Strom versorgen. Der Wind bläst nicht ständig. Mal bläst er zu wenig und mal zu stark. Dann müssen andere Kraftwerke einspringen. Kraftwerke, die im Gegensatz zu Windanlagen situationsgerecht und planbar eingesetzt werden können, wie Kohle-, Gas- oder auch Kern-Kraftwerke.

Deswegen ist die immer wieder verbreitete Behauptung von Betreibern und Medien falsch: Die Windkraftanlage X oder der „Windpark“ Y würden so und so viele Haushalte (oder Häuser) mit Strom versorgen. Sie tragen lediglich zeitweise (je nach Windangebot) zu ihrer Versorgung bei, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

 

Wer also solche Halbwahrheiten über die angebliche Effizienz der Windmühlen oder die sogenannte Energiewende verbreitet, braucht sich nicht zu wundern, wenn seine Glaubwürdigkeit Schaden nimmt und die Presse sich in aufgeheizten Diskussionen als „Lügenpresse“ bezeichnen lassen muss.