20.10.2016
Windpark
Kuhbett auf dem Prüfstand
Vor den Toren der Kurstadt Bad Camberg, mitten im Erholungsgebiet und der Waldlandschaft des Naturpark Taunus soll ein neues Windstrom-Industriegebiet entstehen. Das entschied der Camberger Allparteien Stadtrat CDU-SPD-GRÜNE bereits 2012.
Begründung: Weil es dem „Klimaschutz“ diene und der Ausstoß des angeblich schädlichen CO² Gases vermindert werde. Und wer keine Kernenergie wolle, müsse nun mal Wind-Industriezonen in Kauf nehmen.
Solche Totschlag-Argumente werden heute den Bürgern von den Verursachern dieses schwer vermittelbaren Natur- und Landschafts-Frevels aufgetischt.
Allen voran Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD), Stadtrat Oelke (GRÜNE) und Andreas Hofmeister (CDU), Mitglied im Kreis- und im Landtag.
Das
Wahrzeichen der Kurstadt, die malerische Kreuzkappelle, wird also auf Wunsch
der Klima-Parteien künftig von 207m hohen Monstertürmen bedrängt auf die
Stadt herabschauen. Übrigens die gleichen Parteien, die es seit Jahrzehnte
nicht schaffen, eine Umgehung der B 8 aus dem engen Altstadtzentrum in Gang
zu bringen. Zur Schändung des Kulturdenkmals Kreuzkappelle und Opfern des
Stadtwalds brauchte es nur wenige Monate.
Die niederländische DunoAir, ein internationales Windstromunternehmen, will am Kuhbett (526 m), höchster Berg des östlichen Hintertaunus und des Landkreises Limburg-Weilburg, 6 gigantische Windstromtürme bauen, nachdem die erste beauftragte Planungsgesellschaft „Windwärts“ pleite gegangen war. Ein böses Omen? Mitnichten, wie die Klima-Parteien behaupten…
Jetzt
ist die zuständige Genehmigungsbehörde, das Regierungspräsidium
Mittelhessen, mit der Prüfung des fragwürdigen Industrieprojektes
konfrontiert und muss einen Berg von 120 fachlichen und rechtlichen
Widersprüchen abarbeiten.
Dazu diente die öffentliche Erörterung im Bad Camberger Kurhaus. Ein Termin der ganze zwei Tage in Anspruch nahm und der Bürgerinitiativen und sonstigen Beschwerdeführern Gelegenheit gab, sich mit DunoAir bzw. der Windpark Kuhbett GmbH & Co. KG, sowie den im Dienst von DunoAir tätigen Gutachtern, HessenForst und anderen zuständigen Landesbehörden auseinander zu setzen.
Fazit:
Die Erörterungs-Zeit war knapp bemessen und nur in wenigen Punkten stellte
sich die Sachlage bereits reif zur Entscheidung dar. Besonders lücken- und
fehlerhaft erwiesen sich die Gutachten über die örtliche Vogel- und
Fledermauspopulation und deren Nahrungshabitate. Da bleibt noch eine Menge
Klärungsbedarf.
Als Moderator der Veranstaltung fungierte ein
extra dafür bestellter Unternehmensberater, der sich als Mediator versuchte
und durch die Diskussionen führte. Ein für Beobachter und Beteiligte äußerst
komplexes Verfahren, das an der politischen Entscheidung zur Umwandlung des
Bad Camberger Stadtwaldes in ein Industriegebiet kaum etwas ändern dürfte.
Ein kostspieliges Demokratie-Theater für die Öffentlichkeit mit fachlichen Nebelwolken hinter denen sich wirtschaftliche Interessen und politische Drahtzieher leicht verstecken.
Wem zum Nutzen? Naturlandschaft und Gesellschaftskultur bringen sinnlose Opfer, solange Strom nicht gespeichert werden kann und bezahlbare Alternativkonzepte nicht existieren.