11.05.2017

Hessenforst, verwickelt in der Umweltpolitik

Geht Hessische Klima- und Umweltpolitik zu Lasten von Naturschutz und Waldpflege? 

 

Wer die Pläne der Schwarz/Grünen Landesregierung zu Vorrangflächen für Windindustrieanlagen in der heimischen Region studiert, dem wird jetzt in aller Deutlichkeit von den Technokraten der Regionalverwaltungen Gießen und Darmstadt vorgeführt, welche langfristigen Folgen und verheerende Wirkung der unselige "Fukushima"- Energiegipfel Hessen von 2011 heute für die heimische Landschaft, Wälder, Flora und Fauna, Mensch und Natur nach sich ziehen. Die Horizonte des Taunus sollen ähnlich wie Küsten Schleswig-Holsteins oder Niedersachsens, wie die Höhen des Hunsrücks oder des Westerwalds zu Industriegebieten für Monster-Windräder verplant werden. Alles der politischen Illusion folgend, Hessen bis 2050 vollständig mit "Erneuerbarer Energie" versorgen zu wollen.

Dabei ist allen Beteiligten bewusst, dass ohne ausreichende Möglichkeit zur Speicherung von Wind- oder Solarstrom, die sogenannte "Energiewende" in einem katastrophalen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Desaster endet. Wenn es nach den Plänen der Regionalverwaltung geht, werden fast 10 % der heimischen Waldflächen für Bauplätze riesiger Generatoren-Türme, erforderliche Zufahrtswege und Sicherheitszonen drumherum geopfert. Ursprünglich sollten einmal "nur" 2 % der Landesfläche für Windindustrieflächen genutzt werden. Weil in den städtischen Ballungsgebieten und Agrarfluren keine ausreichenden Gebiete zur Verfügung stehen, erhöht sich entsprechend der Flächenverbrauch in den verbliebenen Waldgebieten des ländlichen Raums. Einmal mehr muss jetzt die sowieso benachteiligte Landbevölkerung negative Folgen städtischer Energiepolitiker alleine auslöffeln. Keiner der "Windstrom-Politiker" wohnt in Sichtweite von Windtürmen!

 

Vorreiter der Umwandlung von Waldflächen zu Industriegebieten ist HessenForst, die landeseigene Bewirtschaftungs- und Verwaltungs-GmbH der hessischen Staatsforsten, weisungsgebunden und beaufsichtigt von der Ministerin Priska Hinz (Grüne), gelernte "Erzieherin" und wie der Name des Ministeriums entsprechend seiner Prioritäten deutlich macht, in erster Linie Umwelt-, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ministerin. Früher gab es in Hessen einmal ein eigenes Agrar- und Forstministerium. Heute kommt der Wald (immerhin 42% der Landesfläche) nicht einmal mehr im Namen des verantwortlichen Ministeriums vor!

 

Unternehmensziel von HessenForst war bisher die Bewirtschaftung, Pflege und Erhaltung der Staatswälder. Daneben wurden auch die Wälder der Kommunen oder Gebietskörperschaften im Rahmen von Dienstleistungsverträgen betreut. Doch im Zuge der "Energiewende" eröffnet die Umwandlung von Waldflächen zu "Windparks" und Einnahmen aus der Verpachtung von Waldgebieten an Windstrombetreiber ein neues Geschäftsfeld. Nicht allein die nachhaltige Waldpflege und der Ertrag aus dem Holzverkauf sind gefragt gemäß dem Unternehmensslogan:

"Mehr Wald, Mehr Mensch", jetzt müssen ehrbare Förster / studierte Forstwirte zusätzlich auf Energie- und Immobilien-Bewirtschaftung "umschulen". Forstbeamte werden von "Managern" ersetzt und aus HessenForst wächst ein weiteres Standbein: HessenWind mit entsprechenden Folgen für das eigentliche "Kerngeschäft".

 

Das bleibt natürlich auch für die Betreuung der Wälder im Besitz der Kommunen nicht ohne Folgen. Die Gemeinden sollten daher prüfen, ob ihre Wälder bei dem am "Waldfressen" und Naturparkreduzieren beteiligten HessenForst noch als Partner der Waldbewirtschaftung in guten Händen sind. Vergleicht man die Angebote zur Waldbewirtschaftung zwischen dem Staatsbetrieb HessenForst und privaten Fachbetrieben, kommen bemerkenswerte Leistungsunterschiede zu Tage. Die Gemeinde Selters / Taunus hat seit 2014 vorgemacht und bewiesen, dass ohne Bevormundung und Bürokratie von HessenForst die eigenen Wälder wesentlich ertragreicher, kostengünstiger, natur- und landschaftsschonender von flexiblen Mittelstandsunternehmen bewirtschaftet werden können. Man darf gespannt sein, wie lange selbstbewusste Kommunalpolitiker sich vom Staatsbetrieb HessenForst gängeln und bevormunden lassen...